Schaurig? - Ja!.... Atmosphärisch? - Ebenfalls! .... aber leider für mich einfach zu langatmig - und das auf nur 352 Seiten.


Ich habe mich sehr auf das neue Werk der Autorin gefreut - war doch die Huldar & Freyja-Reihe von ihr ein echtes Highlight für mich. Und auch viele ihrer Einzelbände, wie z.B. "Nebelmord" oder "Geisterfjord" waren 5-Sterne-Bücher für mich. Hier jedoch habe ich mich ganze 6 Tage durch das Buch "gequält" - und die letzten Seiten sogar noch quergelesen.


Aber worum geht es?


Mitten im tiefsten Winter macht sich eine Gruppe von Freunden auf, eine Wandertour durch das isländische Hochland zu machen - und verschwindet spurlos. Ein Rettungsteam wird geschickt, um die Vermissten zu suchen, was ihm auch gelingt - allerdings finden sie die Wandergruppe in einem Zustand, den sie so nicht erwartet haben. Parallel zu diesem Erzählstrang erfahren wir, dass an der einsam gelegenen Radarstation in Stokksnes seltsame Dinge vor sich gehen. Eine Blutlache im unberührten Schnee, ein Jahrzehnte alter Kinderschuh... wie hängen diese beiden Geschichten miteinander zusammen?


Diese Geschichte hätte eigentlich richtig Potential gehabt, da die Autorin es wirklich versteht, uns Leser mit ihrem absolut atmosphärischen Schreibstil zu fesseln. Aber auch bei mir ist irgendwann der Punkt erreicht, dass ich mich frage: passiert hier jetzt noch was? Ich meine, immerhin steht auf dem Cover "Thriller" und den bekommen wir hier leider nicht. Die Geschichte zog sich und driftete für meinen Geschmack zu sehr in den Mystery/Gruselbereich ab und wirkte dadurch einfach überkonstruiert. Ich weiß, dass die Autorin in ihren anderen Büchern ebenfalls häufig zu diesem Stilmittel greift, aber dort eher gut dosiert. Nachdem ich wirklich Mühe hatte, immer wieder zum Buch zu greifen, habe ich es beendet - wenn auch dann auf den letzten Seiten im Schnelldurchlauf. Aber auch das Ende konnte mich leider nicht begeistern. Ja okay, mit der Auflösung habe ich so nicht gerechnet, aber eben nicht auf die "what? - neeee, das hat sie jetzt nicht gemacht" Art und Weise sondern eher so "echt jetzt?".


Schade - für mich eher nur zwei Sterne, da ich den Schreibstil der Autorin wirklich mag und die Art und Weise, wie sie mir Bilder in den Kopf projizieren kann. Aber wenn ihr auf unaufgeregte Mystery-Thriller steht, kann "SCHNEE" für euch vielleicht sogar ein Highlight sein.