Todesschmerz

Der alte Griesgram Maarten S. Sneijder ist zurück und ermittelt diesmal in Norwegen.

Wiesbaden/Oslo im Mai - „Der Schmerz ist der große Lehrer der Menschen“ - mit diesem Zitat von Marie von Ebner-Eschenbach beginnt der lang ersehnte 6. Band der Sneijder/Nemez-Reihe von Andreas Gruber und kein Zitat könnte treffender sein für dieses Buch. Aber von Anfang an: nicht nur, dass es wohl einen Maulwurf in den eigenen BKA-Reihen gibt, nein - jetzt wird das Ermittlerteam auch noch nach Norwegen beordert, um im Mordfall der deutschen Botschafterin zu ermitteln. Sneijder´s unkonventionelle Art der Ermittlungen bleibt jedoch nicht ohne gravierende Folgen und er bringt sich und seine Leute damit in kürzester Zeit in Lebensgefahr. Als ein Teammitglied stirbt, stellt man sich als Leser wirklich die Frage: ist er diesmal zu weit gegangen?

Über den Schreibstil muss ich wohl nicht mehr viel schreiben - wer Fan vom alten Kotzbrocken Maarten S. Sneijder ist, weiß, dass Andreas Gruber schreiben kann und seine Leser auch diesbezüglich nicht enttäuscht. Allerdings glaube ich, dass „Todesschmerz" wohl der emotionalste aber auch persönlichste Fall von Sneijder ist - nicht nur für ihn sondern auch für uns Leser. Ich mochte diesen Band unwahrscheinlich gerne lesen und flog mal wieder nur so durch die Seiten. Das Ende…. puuuuh, Herr Gruber, das dürfen Sie bitte nicht so oft machen - wie sollen wir die Zeit bloß überbrücken bis zu Band 7?

Alles in allem fand ich es mal wieder großartig, mit unserem selbst-akupunktierenden, kiffenden und durchweg griesgrämigen Sneijder sowie dem Eichkätzchen Nemez zu ermitteln, auch wenn mich dieser Band emotional mehr mitgenommen hat, als die vorangegangenen. Darauf jetzt einen Vanille-Tee!